
Dieses cremige Spargelrisotto ist mein absoluter Frühlingsfavorit, der die zarten Aromen des ersten Spargels der Saison einfängt und in eine samtige Reiskomposition verwandelt.
Als ich vor Jahren in Italien war, zeigte mir eine ältere Dame in einem kleinen Dorf nahe Mailand, wie man ein perfektes Risotto zubereitet. Dieses Rezept ist meine persönliche Hommage an diese unvergessliche Begegnung, angereichert mit dem Geschmack des Frühlings.
Zutaten
- Risottoreis: sorgt für die typische cremige Konsistenz dank seiner hohen Stärkeabgabe; achte auf Arborio oder Carnaroli Qualität
- Grüner Spargel: bringt die frische Frühlingsnote; wähle möglichst frische Stangen mit geschlossenen Köpfen
- Schalotten und Knoblauch: bilden die aromatische Basis; sanfter als Zwiebeln und perfekt für das subtile Spargelaroma
- Weißwein: löst die Aromen und gibt eine angenehme Säure; ein trockener Weißwein wie Pinot Grigio funktioniert am besten
- Parmesan: verleiht die unwiderstehliche Umami-Note; verwende frisch geriebenen für das beste Ergebnis
- Butter: rundet das Risotto mit seidiger Textur ab; nimm Butter mit hohem Fettanteil für optimale Cremigkeit
- Frische Kräuter: geben dem Gericht den letzten Schliff; wähle je nach Geschmack Petersilie oder Schnittlauch
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Spargelvorbereitung:
- Den grünen Spargel gründlich unter kaltem Wasser abspülen. Mit einem Sparschäler nur das untere Drittel schälen, da grüner Spargel weniger faserig ist als weißer. Die holzigen Enden großzügig abschneiden – lieber etwas mehr als zu wenig. Dann die Stangen in etwa 3-4 cm lange Stücke schneiden, wobei die Köpfe etwas länger bleiben dürfen. Das Wasser mit präzise einem halben Teelöffel Salz und einem Teelöffel Zucker zum Kochen bringen. Der Zucker balanciert die natürliche Bitternote des Spargels perfekt aus. Den geschnittenen Spargel für exakt 6-8 Minuten garen, dabei auf die Bissfestigkeit achten – er sollte noch etwas Widerstand bieten, wenn man hineinsticht.
- Risottobasis zubereiten:
- In einem schweren Topf mit flachem Boden – ideal ist ein gusseiserner Topf – zwei Esslöffel Öl bei mittlerer Hitze erwärmen. Die fein gehackten Schalotten dazugeben und für etwa 3-4 Minuten glasig dünsten, ohne dass sie Farbe annehmen. Den Reis hinzufügen und für exakt 2 Minuten unter ständigem Rühren anrösten, bis er leicht glasig wird aber keine Farbe annimmt. In diesem Moment den fein gehackten Knoblauch hinzufügen und für weitere 30 Sekunden mitrösten – nicht länger, damit er nicht bitter wird. Dann sofort mit dem Weißwein ablöschen und die Flüssigkeit unter ständigem Rühren vollständig einkochen lassen, bis der Alkohol verdunstet ist.
- Die Kunst des Brühehinzufügens:
- Nun beginnt der meditative Teil des Risottokochens. Die heiße Gemüsebrühe muss langsam in kleinen Mengen zugegeben werden. Zunächst etwa eine Kelle hinzufügen, sodass der Reis gerade bedeckt ist. Bei mittlerer Hitze und unter beständigem aber sanftem Rühren die Flüssigkeit einkochen lassen. Das Rühren ist entscheidend, da es die Stärke aus dem Reis löst und für die charakteristische Cremigkeit sorgt. Sobald die Flüssigkeit fast vollständig absorbiert ist, die nächste Kelle hinzufügen. Diesen Prozess für etwa 18-20 Minuten fortsetzen. Das Risotto ist perfekt, wenn der Reis außen weich ist, aber innen noch einen leichten Biss hat – die Italiener nennen das "al dente".
- Vollendung des Gerichts:
- Wenn der Reis die richtige Konsistenz erreicht hat, den vorgegarten Spargel vorsichtig unterheben. Die Butter in kleinen Stücken hinzufügen und sanft einrühren, bis sie vollständig geschmolzen ist und das Risotto seidig glänzt. Dann den frisch geriebenen Parmesan unterrühren – er sorgt für die unwiderstehliche Cremigkeit. Nun das Risotto sorgfältig mit Salz und Pfeffer abschmecken, dabei bedenken, dass der Parmesan bereits Salz hinzufügt. Zum Schluss den Topf vom Herd nehmen und das Risotto für exakt 2 Minuten ruhen lassen, damit sich alle Aromen verbinden können.

Das musst Du wissen
Reich an Vitaminen durch den grünen Spargel – besonders Vitamin K und Folsäure
Perfekt vorzubereiten bis zum letzten Schritt – ideal für Gäste
Kann wunderbar variiert werden – probiere auch weißen Spargel in der Hauptsaison
Die echte Magie eines perfekten Risottos liegt für mich in der Geduld beim Rühren. Meine Großmutter sagte immer: "Ein gutes Risotto braucht Liebe und Zeit" – und sie hatte Recht. Der Moment, wenn sich die Stärke aus dem Reis löst und diese samtige Textur entsteht, ist kulinarische Alchemie!
Aufbewahrung und Aufwärmtipps
Spargelrisotto schmeckt frisch zubereitet am besten, kann aber bis zu zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Zum Aufwärmen etwas Brühe oder Wasser hinzufügen und bei niedriger Hitze langsam erwärmen, dabei gelegentlich umrühren. Ein Spritzer Zitronensaft vor dem Servieren frischt die Aromen wieder auf.
Variationen für jede Gelegenheit
Für eine vegane Version kannst Du den Parmesan durch Hefeflocken mit etwas Salzwasser ersetzen und statt Butter hochwertiges Olivenöl verwenden. Für eine proteinreichere Mahlzeit passen gebratene Garnelen oder zarte Hähnchenstreifen perfekt dazu. Im Spätsommer funktioniert dieses Grundrezept auch wunderbar mit Zucchini und Tomaten statt Spargel.
Die Geschichte des Risottos
Risotto stammt aus Norditalien, wo die feuchten, flachen Ebenen der Po-Region ideal für den Reisanbau sind. Es entstand im 16. Jahrhundert, als arabische Einflüsse die italienische Küche bereicherten. Im Gegensatz zu anderen Reisgerichten betont das Risotto die cremige Konsistenz durch langsames Garen und ständiges Rühren – eine Technik, die bis heute unverändert geblieben ist.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich den Weißwein durch etwas anderes ersetzen?
Ja, der Weißwein kann durch Gemüsebrühe ersetzt werden, um dem Gericht eine alkoholfreie Variante zu geben. Der Geschmack bleibt weiterhin ausgewogen und aromatisch.
- → Muss ich den Spargel schälen?
Grüner Spargel muss in der Regel nur im unteren Drittel geschält werden. Dadurch sparen Sie Zeit bei der Vorbereitung.
- → Wie kann ich das Risotto noch cremiger machen?
Um das Risotto besonders cremig zu machen, können Sie am Ende einen Löffel Mascarpone unterrühren. Das sorgt für eine noch sämigere Konsistenz.
- → Welche Kräuter passen am besten zum Spargelrisotto?
Frische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Bärlauch sind perfekt, um dem Spargelrisotto eine aromatische Note zu verleihen.
- → Wie lange dauert die Zubereitung des Risottos?
Das Risotto benötigt insgesamt etwa 30 Minuten Zubereitungszeit. Der Spargel wird vorgekocht und dann in das Risotto eingearbeitet. Einfach und schnell gemacht!